Runder Tisch
Initiativen aus dem Rhein-Erft-Kreis gründen Runden Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung
Der Runde Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Rhein-Erft-Kreis (RTgRAD oder kurz Runder Tisch) wurde im Jahr 2020 gegründet. Er entstand im Rahmen einer Demokratiekonferenz aus dem Wunsche der teilnehmenden Akteure unterschiedlicher Organisationen sich zu vernetzen und sich mit Aktionen, Debatten und Veranstaltungen für ein demokratisches und gleichberechtigtes Miteinander im Rhein-Erft-Kreis einsetzen.
Mit dabei sind verschiedene Organisationen, Initiativen und Vereine aus dem Rhein-Erft-Kreis, die gemeinsam aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und extrem rechte Einstellungen werden wollen. Beteiligt sind sowohl ehrenamtlich Engagierte wie auch Hauptamtliche, die sich von nun an monatlich treffen werden.
Aktiv für einen diversen Rhein-Erft-Kreis
Der Rhein-Erft-Kreis zeichnet sich durch seine diverse Bevölkerung aus. Viele Menschen haben persönliche und familiäre Einwanderungs-geschichten, welche die ehemalige Bergbauregion in vielerlei Hinsicht prägen und die durch die Region geprägt wurden. Seit einigen Jahren sind jedoch zunehmend rassistische und extrem rechte Stimmen bundesweit und so auch im Rhein-Erft-Kreis wahrzunehmen. Rassistische Anläge wie der in Hanau vor einem Jahr, sind auch das Ergebnis von Abwertung, Misstrauen und eine feindselige Sprache. Allzu oft werden Menschen als Fremde wahrgenommen und behandelt, die hier geboren und aufgewachsen sind. Genauso sind Menschen die noch nicht so lange im Kreis leben auf verschiedenen Ebenen von Rassismus und Diskriminierung betroffen. Dem will der Runde Tisch entgegenwirken. In der Erklärung heißt es dazu:
„Uns ist dabei wichtig, dass all diese Phänomene als gesamt-gesellschaftliche Herausforderung begriffen werden. So nehmen wir mit unseren Aktionen und Analysen explizit auch die so genannte Mitte der Gesellschaft in den Blick, die nach aktuellen Studien eindeutig auch rassistische und diskriminierende Strukturen aufweist.“
Das Ziel ist es, institutionellen und strukturellen Rassismus sichtbar zu machen, Alltagsrassismus zu thematisieren und gemeinsam die Stimmen zu erheben. Auch so soll extrem rechten Ideen und Bewegungen der Nährboden im Rhein-Erft-Kreis genommen werden, die versuchen, auch die subtileren Formen von Rassismus und Diskriminierung für ihre Zwecke zu nutzen und sich inhaltlich an bestehende Ressentiments anzuschließen.
Die Initiativen und Institutionen am Runden Tisch wollen gemeinsam ihre Stimmen gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung erheben und solidarische Strukturen für Betroffene schaffen.
Hierzu sollen zusammen mit der Zivilgesellschaft, Behörden, Personen aus der kommunalen Politik und Akteur*innen aus dem soziokulturellen Bereich Strategien entwickelt, diskutiert und umgesetzt werden. Der Runde Tisch ist ein dynamischer Ort des Austausches und der Veränderung.
Die Ideen der Menschen im Rhein-Erft-Kreis sind gefragt - Beteiligung ist willkommen
Das Bündnis lebt vom Gedanken der Solidarität und dem Engagement seiner Mitglieder. Der Runde Tisch trifft sich einmal im Monat. Die Bedingung für die Teilnahme ist deine persönliche Zustimmung bzw. die deines Vereins oder deiner Initiative, zu den Werten und Zielen des Rundes Tischs. Interessierte können sich gerne an die Koordination des Runden Tisches wenden.
Koordination und Kontakt
Der Runde Tisch wird durch das Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus (ada) koordiniert. Bei Interesse an einer Beteiligung und Fragen könnt ihr euch an uns wenden:
Mail: ada@ash-sprungbrett.de
Telefon: 02271 6771456
- Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus im Rhein-Erft-Kreis / ASH-Sprungbrett e.V.
- Antidiskriminierungsberatung (ADB) im Rhein-Erft-Kreis – DRK KV Rhein-Erft -Kreis
- Brühler Initiative für Völkerverständigung e.V.
- Caritas Erziehungs- und Familienberatung Kerpen
- hab8cht e.V. – Haltung zeigen für eine menschenfreundliche Demokratie in Europa
- Hürther Brücke der Kulturen e.V.
- Initiative Schüler für Schüler
- Integrationsbeauftragte der „Aktion Neue Nachbarn“
- Integrationsbeauftragte der Städte Bedburg, Erftstadt, Kerpen, Wesseling
- Integrationsrat der Stadt Wesseling
- Kath. Kirchengemeinden Rhein-Erft-Kreis
- Kreiskatholikenrat
- KreisSportBund Rhein-Erft e.V.
- Seebrücke Brühl
- Koordinations- und Fachstelle Ehrenamt in der Arbeit mit Geflüchteten, ASH-Sprungbrett e.V.
- Querquadrath, ASH-Sprungbrett e.V.
- Sozialdienst katholischer -Frauen Rhein-Erft-Kreis
(Stand Januar 2023)
Zeichen setzen und Flagge zeigen durch ein sichtbares Statement gegen Rassismus
1 Kreis – 10 Kommunen – 1 Fahne – 1 Botschaft
Der Rhein-Erft-Kreis ist "KEIN ORT FÜR RASSISMUS"
Wir wollen zeigen, dass die Menschen im Rhein-Erft-Kreis mit rechter Hetze, Hass gegen Fremde und dem Gedankengut der neuen Nazis nicht einverstanden sind. Deshalb wollen wir wie bei der Kölner Aktion Fahnen produzieren, mit denen ein sichtbares Zeichen gesetzt werden kann. Und wir wollen das im ganzen Landkreis sichtbar machen, an Fenstern, am Balkon, am Zaun, an Gebäuden, am Marktstand. Je mehr Fahnen dort hängen, desto mehr wird die Botschaft verstärkt.
Die Fahne
Die Fahnen werden in zwei Größen hergestellt:
Große Fahnen: 2,50m x 1,50 m – 34,00 €
Kleine Fahnen: 1,50m x 0,8 m, – 10,00 €
Es wird in jeder der 10 Städte im Rhein-Erft-Kreis mindestens eine Ausgabestelle geben.
Kontakt
Das Aktionsteam ist per E-Mail erreichbar unter: info@keinortfuerrassismus.de
Wanderausstellung
Auf Initiative vom „Runden Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung wanderte eine Fotoausstellung durch den Rhein-Erft-Kreis und ludt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich mit Ausgrenzung und Diskriminierung auseinanderzusetzen.
Die 15 eindrücklichen Bilder zeigen Porträts, die der Fotograf Gerardo Palacios Borjas in seinem Umfeld fotografiert hat. Über den Portraits steht jeweils ein kurzer Satz. „Was denkst Du, wenn du mich siehst“ oder „Wir sind nicht alle gleich, aber gleichwertig“, steht da beispielsweise. Die Fotos und Texte halten dazu an, in jedem Menschen das Individuum zu sehen und ihm oder ihr die gleiche Empathie und Offenheit entgegenzubringen wie allen anderen Menschen auch.